Dienstag, 21. Dezember 2021

2022 wird die KfW-55-Förderung beim Hausbau eingestellt

Die KfW-Förderung 55 wird im kommenden Jahr eingestellt. Aufgrund des großen Erfolgs wohlgemerkt. Viele Bauunternehmen und private Bauherren machten vom KfW-55-Programm Gebrauch, um so die Gebäude energieeffizient zu bauen. Bis zu 26.250 Euro konnten Bauherren damit sparen. Mittlerweile hat sich dieser Standard durchgesetzt. Der Gesetzgeber legt somit bei der Energieeffizienz künftig die Latte höher.

Neue Gebäude können beispielsweise mit dem KfW-40-Programm saniert werden. Die Energieeffizient ist bei solchen Gebäuden noch höher, 33.750 Euro können Bauherren dabei maximal sparen. Im Rahmen des Klimaschutzsofortprogramms will die neue Regierung ein Förderprogramm für den Wohnungsneubau einführen, das insbesondere die Treibhausgas-Emissionen (THG-Emissionen) pro Quadratmeter Wohnfläche fokussiert. Quelle: immowelt

Donnerstag, 16. Dezember 2021

Prognose für Immobilienpreise 2022

Schon im ersten Halbjahr 2021 waren Eigentumswohnungen bundesweit neun Prozent teurer als noch vor einem Jahr. Das aktuelle WohnBarometer von ImmoScout24 verrät nun, wie sich die Preise für Wohnungen und Häuser in Deutschland zukünftig entwickeln werden.

Wie die Ergebnisse zeigen, prognostiziert ImmoScout24 einen Anstieg der Angebotspreise für Bestands-Eigentumswohnungen von 11,5 Prozent in den nächsten 12 Monaten. Die Preise für Neubauwohnungen erhöhen sich um 8,7 Prozent. 

Nachfrage und Inflation prägen den Markt

Die Daten zeigen außerdem einen steigenden Trend bei der Häusernachfrage. Für Bestandshäuser wird daher ein Preisanstieg von 6,4 Prozent im nächsten Jahr erwartet, bei Neubauhäusern sind es 5,8 Prozent. Die Berechnungen berücksichtigen sowohl aktuelle Einwohnersalden als auch die verfügbaren und geplanten Wohnungsgebäudebestände.

„Angesichts der gestiegenen Baukosten sowie der Inflationsrate von 2,1 Prozent im Juni sind die aktuellen Preissteigerungen erklärbar. Hinzu kommt die weiterhin hohe Nachfrage nach Kaufimmobilien, die den Preis nach oben treibt“, erklärt Ralf Weitz, Geschäftsführer von Immoscout24.

Bestandswohnungen: Preisprognose für die nächsten 12 Monate

Im Rahmen der Analyse hat ImmoScout24 ebenfalls ermittelt, wie stark die Preisanstiege für Bestands-Eigentumswohnungen in den beliebtesten Städten Deutschlands ausfallen.

Die Preisdynamik in Köln ist dabei am höchsten: Im zweiten Quartal 2021 steigen hier die Preise um 6,6 Prozent (4.078 Euro pro Quadratmeter) an. Doch auch in Berlin und Hamburg fällt die Preisentwicklung mit einer Zunahme von jeweils 4,8 Prozent im Quartalsvergleich enorm aus. Den Preisrekord hält weiterhin München mit 7.607 Euro pro Quadratmetern, auch wenn der Anstieg im Q2 mit 1,7 Prozent vergleichsweise gering ausfällt.

Im nächsten Jahr bleibt das Preiswachstum wie zu erwarten hoch: In Köln wird aufgrund der hohen Nachfrage in den nächsten 12 Monaten ein weiterer Anstieg von 9,2 Prozent erwartet, in Hamburg 5,7 Prozent. In Berlin fällt die Prognose mit 13,5 Prozent am höchsten aus. Die geringste Steigerung wird für Frankfurt a.M. mit 4,8 Prozent erwartet.

Bestandshäuser: Größte Dynamik in Berlin

Auch bei Einfamilienhäusern ziehen die Preise in den Metropolen deutlich an: In Berlin zahlen Interessenten derzeit 4.320 Euro pro Quadratmeter, was im direkten Vergleich noch am günstigsten ist. Demnach prognostiziert ImmoScout24 auch einen Preiszuwachs von 9,8 Prozent in den nächsten 12 Monaten in der Hauptstadt. In Köln sollen die Preise um 8,5 Prozent steigen, in Frankfurt um 6,3 Prozent und in Hamburg um 4,5 Prozent. In München wird lediglich ein Anstieg von 4,2 Prozent erwartet.

 „Der Münchner Wohnimmobilienmarkt zeigt ein interessantes Phänomen. Trotz der starken Nachfrage stagnieren die Preise. Wir können also davon ausgehen, dass das aktuelle Preisniveau die Spitze dessen markiert, was Anbieter:innen derzeit am Markt realisieren können,“ kommentiert Weitz die Prognose. Quelle: gewinnermagazin.de/Nina Rath



Dienstag, 14. Dezember 2021

Banken lockern ihre Standards für Immobilienkredite

Deutsche Banken lockern ihre Standards für Immobilienkredite. Das bereitet der Notenbank Sorgen. Mögliche Gegenmaßnahmen werden bereits diskutiert.

Frankfurt Die Bundesbank warnt vor zunehmenden Gefahren auf dem deutschen Immobilienmarkt. 2020 seien die Preise für Wohnimmobilien mit im Schnitt plus 6,7 Prozent erneut kräftig gestiegen; knapp 90 Prozent der Haushalte rechneten einer Umfrage zufolge mit weiter anziehenden Preisen. Das teilte die Bundesbank in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Bericht zur Finanzstabilität mit.

Die Preise von Wohnimmobilien seien inzwischen um zehn bis 30 Prozent überbewertet. In der Vergangenheit hatte die Bundesbank dies lediglich für größere Städte festgestellt. Nun erklärte Vizepräsidentin Claudia Buch, dies sei „zunehmend auch außerhalb der Ballungsräume der Fall“. Die Auswirkungen von Preiskorrekturen könnten folglich unterschätzt werden.

„Jetzt ist die richtige Zeit für Prävention gegenüber zukünftigen Risiken“, erklärte Buch. Viele hiesige Geldinstitute haben ihre Vergabestandards für Immobilienkredite bereits gelockert – ein Problem aus Sicht der Notenbank.

Steigende Immobilienpreise können die Finanzstabilität gefährden, wenn Kredite zu locker vergeben werden. Rund die Hälfte der Bankkredite für Wohnimmobilien hat eine Zinsbindungsfrist von mehr als zehn Jahren. Steigt das Zinsniveau oder sinken die Immobilienpreise, könnten viele Häuslebauer ihre Darlehen nicht mehr bedienen.

Nun hatten Wohnungskredite in Deutschland traditionell einen relativ hohen Eigenanteil. Kam es zu Preiskorrekturen oder Zinsänderungen, konnte das für die Betroffenen zwar schmerzlich sein – die Folgen für das Finanzsystem waren aber begrenzt. Heute droht jedoch laut Bundesbank eine neue Lage: Vergeben Banken zu freizügig Kredite und sinkt der Eigenanteil, drohen im schlimmsten Fall großflächige Ausfälle und Schieflagen von Instituten.

Obergrenzen diskutiert

„Die Banken müssen an hohen Kreditvergabestandards festhalten“, mahnte denn auch Bundesbank-Vorstand Joachim Würmeling. „Damit können Banken das Immobilienrisiko senken.“

Sollten derlei Appelle nicht helfen, stünden weitere Instrumente zur Verfügung. „Es gibt zwei Maßnahmen, um Übertreibungen bei Immobilienkrediten zu vermeiden“, sagte Würmeling. So könnten Obergrenzen festgesetzt werden – zum einen für das Verhältnis von Kredithöhe und Immobilienwert („Loan to Value“), zum anderen zwischen Einkommen und Schuldendiensthöhe der Kreditnehmer.

Maßnahme eins sei in Deutschland bisher nicht eingeführt worden, werde jedoch in anderen europäischen Ländern bereits angewandt. Zu Maßnahme zwei gebe es „interessanterweise eine Absichtserklärung im Koalitionsvertrag“ der Ampelparteien.

„Wir haben uns immer für solche Instrumente eingesetzt, wissen aber, dass sie einen erheblichen Eingriff in die Vertragsfreiheit darstellen“, erklärte der Vorstand. Zu ihrer Einführung würde die Bundesbank nur raten, wenn sich die Situation am Immobilienmarkt weiter zuspitze. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt setze man nicht auf Einzelmaßnahmen, sondern auf stärkere antizyklische Kapitalpuffer bei allen Banken.

Kritik kommt vom Bundesverband deutscher Banken. „Wir Banken haben in den vergangenen Jahren viel getan, um unsere Eigenkapitalpolster zu stärken. Die Kreditvergabemöglichkeiten zu beschränken, wäre der falsche Schritt“, erklärte Hauptgeschäftsführer Christian Ossig. Banken brauchten „Planungssicherheit“: „Deshalb wäre es gerade jetzt das falsche Signal, eine Erhöhung des Kapitalpuffers in Aussicht zu stellen.“

Keine „Zombifizierung“

Eine weitere Gefahr für das Finanzsystem sieht die Bundesbank darin, dass Banken die Kreditrisiken unterschätzen. Noch im vergangenen Jahr hatte die Notenbank einen deutlichen Anstieg der Insolvenzen wegen der Coronapandemie befürchtet. Diese Prognosen haben sich aber als zu pessimistisch erwiesen.

Tatsächlich gab es keinen dramatischen Anstieg der Insolvenzen, im Gegenteil: Die Raten liegen historisch niedrig. Für die kommenden Jahre geht die Bundesbank von steigenden Pleitezahlen aus, sieht darin aber keine Stabilitätsgefahr.

„Wir sehen im Moment keine Hinweise darauf, dass wir eine ,Zombifizierung’ bekommen, also dass Unternehmen am Leben gehalten werden, die nicht lebensfähig sind“, erklärte Buch. An der sehr skeptischen Prognose aus 2020 sehe man die Grenzen des Ansatzes, „die Erfahrungen der Vergangenheit in die Zukunft fortzuschreiben“. So habe die Bundesbank im vergangenen Jahr nicht den Umfang der staatlichen Stützungsmaßnahmen in der Pandemie voraussehen können.

Doch was im Positiven gilt, gilt auch im Negativen: Nur weil die Insolvenzzahlen bisher niedrig lagen, muss das nicht so bleiben, mahnt die Bundesbank. Ändern könnte sich die Situation etwa bei einer größeren Rezession. Diese wird wahrscheinlicher, je weiter der konjunkturelle Zyklus fortgeschritten ist. „Das normale Muster wäre, dass die Insolvenzen dann wieder steigen“, sagte Buch.

Sind die Banken auf einen solchen Fall vorbereitet? Nicht ausreichend, warnt die Bundesbank. Die Risikomodelle der Geldhäuser stützten sich auf Daten aus der Vergangenheit. Davon könnten sich die Banken blenden lassen und zu geringe Rückstellungen für Kreditausfälle bilden. Auch Andrea Enria, der oberste Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB), hatte davor wiederholt gewarnt.

„In der Pandemie ist der Zusammenhang zwischen der makroökonomischen Lage und Kreditrisiken lockerer geworden“, heißt es im Bundesbankbericht. „In künftigen Rezessionen könnten Kreditrisiken allerdings stärker steigen.“

Entwarnung bei Evergrande

Entwarnung gab die Notenbank im Fall Evergrande: Die direkten Forderungen deutscher Banken, Versicherer und Fonds gegenüber dem angeschlagenen chinesischen Immobilienentwickler seien vergleichsweise gering. Evergrande war im September in den Fokus der globalen Finanzmärkte gerückt. Das Unternehmen ist hoch verschuldet und hat Probleme, Forderungen von Banken, Zulieferern und Anleihegläubigern fristgerecht zu bedienen.

Auch die finanziellen Verflechtungen anderer europäischer Banken mit Evergrande scheinen laut Bundesbank überschaubar zu sein – mit Ausnahme von britischen und Schweizerischen Banken. Indirekte Effekte könnten aber aus der Vernetzung deutscher Finanzintermediäre mit den Banken beider Länder resultieren, hieß es im Bundesbankbericht weiter.

Die EZB hatte in ihrem Finanzstabilitätsbericht vor Kurzem ebenfalls auf zunehmende Risiken auf dem Immobilienmarkt hingewiesen: Die Gefahr von Preiskorrekturen habe vor allem in jenen Ländern zugenommen, in denen die Bewertungen bereits vor der Krise erhöht gewesen seien.

Wie die Agentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf Finanzkreise berichtete, erwägt die EZB nun zudem Beschränkungen für die risikoreichsten gehebelten Kredite („Leveraged Loans“) in den Kreditbüchern der Banken. Hintergrund sei die Befürchtung, es könne auf dem Kreditmarkt für hoch verschuldete Unternehmen zu Verwerfungen kommen. Quelle: www.handelsblatt.com









Donnerstag, 2. Dezember 2021

Immobilienkonzerne fordern Zuschüsse in Milliardenhöhe

Berlin | dts | Auf dem Wohnungsmarkt könnte sich ein ungewöhnliches Zweckbündnis bilden. Sowohl der Präsident des Deutschen Mieterbundes (DMB), Lukas Siebenkotten, als auch der Chef des Immobilienkonzerns Vonovia, Rolf Buch, fordern Zuschüsse in Milliardenhöhe von einer möglichen Ampel-Koalition. Unabhängig voneinander sagten sie der „Süddeutschen Zeitung“, Ziel müsse es sein, dass die Warmmiete nach einer energetischen Sanierung nicht steige.

Modernisieren

Das aber sei ohne deutlich mehr Geld vom Staat nicht möglich. Bisher hätten Vermieter oft keinen echten Antrieb zum Modernisieren, weil es kompliziert sei und oft Streit gebe, sagte Mieterschützer Siebenkotten. Die Menschen hätten zugleich Angst vor Mieterhöhungen und verweigerten sich deswegen.

„Deshalb braucht es dringend sehr viel größere staatliche Zuschüsse: mindestens zwei bis drei Milliarden Euro im Jahr. Vielleicht sogar noch mehr“, forderte er. „Ohne wird es nicht gehen.“ Ähnlich äußerte sich Konzernchef Buch: Er schätzte, dass in den nächsten zehn Jahren „gut und gern 800 Milliarden Euro“ in die energetische Sanierung des gesamten deutschen Gebäudebestands fließen müssten.

Mietsteigerung

Dafür arbeite man zwar auch an effizienteren und damit günstigeren Methoden, trotzdem müsse aber ein Teil der Investitionssummen vom Staat kommen. Zugleich aber üben die Mieterschützer heftige Kritik an den börsennotierten Wohnungskonzernen in Deutschland. In einem achtseitigen Papier, über das die SZ ebenfalls berichtet, heißt es, für ihre Wohnungen stiegen die Mieten noch schneller als auf dem Gesamtmarkt.

Unterhalt, Modernisierung und laufende Kosten würden oft intransparent und systematisch falsch abgerechnet; außerdem trieben konzerneigene Dienstleistungs-Töchter die Kosten in die Höhe, um noch mehr Gewinn zu generieren. Es werde „so viel herausgeholt, wie gerade eben noch möglich ist. Und nach Möglichkeit noch etwas mehr“, sagte Siebenkotten.

„Das gehört ganz klar zur Strategie.“ Insgesamt, so das Fazit des Papiers, seien die Konzerne „primär ihren Aktionären und deren Gewinnerwartungen verpflichtet“ – und das „unabhängig von den Folgen der Coronakrise durch Kurzarbeit, Einnahme- und Verdienstausfälle oder sogar Arbeitslosigkeit“. „In vielen Orten herrscht Mangel auf dem Markt – und der spiegelt sich in den Preisen wider“, sagte dagegen Vonovia-Chef Buch.

Allerdings erkennt auch er an: „Es herrscht insbesondere in Großstädten eine große Angst bei den Menschen, ihre Wohnung zu verlieren.“ Wem das passiere, weil ihm gekündigt wird oder weil die Miete steigt, der habe es „sehr schwer, eine neue gleichwertige zu finden“. Quelle: report-k.de