Nach der Bundesbank sorgt sich auch die Europäische Zentralbank um die steigenden Immobilienpreise, vor allem in Deutschland. Sie sieht darin ein Risiko für die Finanzstabilität. Insbesondere wenn die angenommene Immobilienblase platzen sollte. Nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) hat das Risiko
von Preiskorrekturen auf einigen Immobilien- und Finanzmärkten
zugenommen. Schnell steigende Häuserpreise seien ein Grund zur Sorge,
heißt es im Finanzstabilitätsbericht der EZB. Vor allem in Deutschland
und in Österreich zeigten die Preise für Wohnimmobilien steil nach oben.
Europaweit verteuerten sie sich im zweiten Quartal um sieben Prozent
gegenüber dem Vorjahreszeitrum, das war die höchste Jahresrate seit
2005.
Kreditstandards sinken teilweise
In einigen Ländern
geht laut EZB der Preisanstieg mit einer erhöhten Vergabe von
Hypothekendarlehen und mit sinkenden Kreditstandards einher, wie
geringeren Sicherheiten. Das kann die Finanzstabilität gefährden, falls
die angenommene Immobilienblase platzt und die Preise einmal fallen
sollten.
Kurzfristig sind der EZB zufolge eher die hohen
Energiepreise und die allgemeinen Lieferschwierigkeiten eine Gefahr für
den Aufschwung. Viele Unternehmen seien seit der Corona-Krise stärker
verschuldet.
EZB sieht Inflation bald wieder unter zwei Prozent
Die hohe Inflation im Euroraum, die inzwischen auf über vier Prozent gestiegen
ist, soll dagegen kein Problem sein. Die Verbraucherpreise sollen sich
im nächsten Jahr wieder unter der wichtige Marke von zwei Prozent
bewegen und stellten somit keine Gefahr für die Stabilität dar.
Insgesamt
habe sich die Situation für die europäische Wirtschaft in den letzten
sechs Monaten seit der Veröffentlichung des letzten Stabilitätsberichts
aber verbessert. Die Notenbank sieht also Fortschritte. Noch offen ist,
wie sich die aktuelle vierte Corona-Welle auswirken wird. Quelle: www.br.de