Dienstag, 28. Januar 2020

Immobilienkauf ohne Eigenkapital möglich?


Ohne Eigenkapital ist kein Hauskauf möglich, heißt es oft. Es stimmt zwar, dass Eigenkapital bei Banken gern gesehen ist, da dadurch das Risiko sinkt und günstigere Konditionen mit weniger Zinsen möglich sind. Aber wer kein Eigenkapital aufbringen kann oder möchte, kann den Traum von den eigenen vier Wänden unter bestimmten Voraussetzungen trotzdem wahr machen - schließlich gibt es verschiedene Möglichkeiten einer Vollfinanzierung. Klar, wer kein Eigenkapital einbringen kann, muss der Bank glaubhaft machen, dass er seine Verpflichtungen langfristig erfüllen kann. Das geht mit einem gut dotierten Job, einem Beamtenstatus oder der Aussicht auf ein üppiges Erbe. Wie bei jedem Bankgeschäft wird natürlich auch hier die Bonität des Kreditnehmers genau durchleuchtet. Wer einen soliden Schufa-Score vorweisen kann, hat meist die wichtigste Zugangshürde bereits überwunden. Die Chancen auf eine Vollfinanzierung steigern Sie, wenn Sie zumindest die Kaufnebenkosten für Makler, Notar und Grunderwerbssteuer aus eigener Tasche bezahlen. Die können je nach Bundesland zwischen 9 und 16 Prozent des Kaufpreises ausmachen und kommen auf den Kaufpreis oben drauf. Da diese Kosten aber nicht direkt in das Haus fließen, steht ihnen kein in Beton gegossener Gegenwert gegenüber. Soll die Bank diese Kosten aber mitfinanzieren, steigt das Risiko für sie. Gleichwohl gibt es Banken, die eine solche „110-Prozent-Finanzierung“ übernehmen. 
 Wer ohne Eigenkapital baut, benötigt eine längere Zeit, zahlt mehr Zinsen und steigert sein Risiko, in bestimmten Lebenssituationen (z.B. Arbeitslosigkeit oder Tod des Partners) die Kredite nicht mehr bedienen zu können. Restschuldversicherung, Risikolebensversicherung und Berufsunfähigkeitsschutz kosten zwar auch Geld, reduzieren aber das Risiko gewaltig, in die Zwangsversteigerung zu rutschen. Wenn Sie gebundenes Kapital haben, kann es Ihre Chancen auf eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital steigern. Sie wollen diese Reserven vielleicht jetzt nicht antasten, im Notfall werden sie Ihnen aber gute Dienste leisten. Zum Beispiel: Bausparverträge, die noch nicht zuteilungsreif sind, Rückkaufswerte von Versicherungen, Sparbriefe, Aktien, Fonds oder gar vermietete Immobilien.  Wenn Sie ein geschickter Handwerker sind (und ebenso versierte Freunde oder Familienmitglieder haben), können Sie Teile der Arbeiten am eigenen Haus selbst erledigen, und zum Beispiel bei einem Ausbauhaus viel Geld sparen. Einige Banken werten diese „Muskelhypothek“ als Eigenkapital. Hatten Sie nicht gedacht, Sie besitzen gar kein Eigenkapital? Schöne Überraschung!
Quelle: www.immobilienscout24.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen