Donnerstag, 25. Juni 2020

Wie sich die Kaufpreise entwickeln


Sachverständige orakeln, ob der Immobilienmarkt stagniert, weiter boomt oder doch dem Untergang geweiht ist. Aber was genau zeigen die Zahlen zurzeit?

Wohin treibt Corona die Preise? Die Maklervereinigung Immobilienverband Deutschland (IVD) hat schon von Berufs wegen ein sonniges Gemüt, wenn es um die Einschätzung der Preisentwicklung geht. Der IVD sieht sich bei seiner Frühjahrseinschätzung hinsichtlich des Immobilienmarktes südlich des Weißwurstäquators entsprechend bestätigt: Corona lässt die Preise kalt. Bevor die Preise sinken, steigt die Nachfrage

Der Münchner Makler Christoph Müller-Brandt erläutert: "Wo es früher 50 Kaufinteressenten gab, gibt es jetzt 20. Am Ende kann das Objekt aber nur einer kaufen." Bevor hier die Preise sinken, steige die Nachfrage wahrscheinlich bereits wieder. Alles gut, alles sonnig also. Aber das ist natürlich München: Ein heiß umkämpfter Markt. Schwieriger ist es hier schon, überhaupt Immobilien ins Portfolio zu bekommen.

Münchner Eigentumswohnungen verkaufen sich wie warme Semmeln
 
Stephan Kippes, der Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts, ließ bei der Frühjahrspressekonferenz dann Zahlen sprechen. Sie sind allerdings wohlgemerkt noch aus den seligen Zeiten, bevor das Coronavirus die Wirtschaft lahmlegte. Deshalb sind sie auch so gut wie eh und je: Der Preis für eine Eigentumswohnung im Bestand und mit gutem Wohnwert stieg im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent. Im Zehnjahreszeitraum vervielfältigte sich dieser Wert auf das 2,7-fache. Projektentwickler bemerkt noch keinen Preisverfall

Ins gleiche Horn stößt auch der Immobilienprojektentwickler "Project Investment", der in seiner Marktanalyse für das erste Quartal 2020 keinerlei Effekte der Pandemie auf sein Geschäft sah. Zumindest bis Ende März hatte das Coronavirus bei vielen Neubauprojekte in den Metropolregionen offenbar nur geringe Relevanz: "Unsere eigens durchgeführten März-Recherchen, die speziell je nach Standort zwischen Anfang und Ende März erfolgten, zeigen bislang keinerlei Auswirkungen der Corona-Krise, weder bezüglich der Verkaufspreise noch bezüglich der verkauften Einheiten. Es kam lediglich zu vereinzelten Vertriebsstopps", erläutert Matthias Schindler aus dem Vorstand.
In der Statistik des Unternehmens dominiert München, allerdings nicht mit dem größten Preiswachstum, sondern mit den höchsten Durchschnittspreisen: 10.603 Euro kostet der Quadratmeter an der Isar. Das sind 10,6 Prozent mehr als im vorherigen Quartal. Besser noch schneiden Hamburg (plus 11 Prozent) und Köln (plus 11,9 Prozent) ab. Quelle www.immobilienscout24.de

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