Dienstag, 26. Januar 2021

Was bringen Photovoltaikanlagen im Winter?

Photovoltaikanlagen empfehlen sich für viele Neubauhäuser. Die meisten Bauleute sind vom nachhaltigen Nutzen des Ökostroms aus "eigener Herstellung" überzeugt. Oft kommen ihnen aber Zweifel, ob ihre PV-Anlage im Winter nicht genügend Strom erzeugen könnte.

Eines ist klar: Im Sommer scheint die Sonne länger und intensiver - und deshalb erzeugt die Photovoltaikanlage dann auch mehr Strom. Wer im Sommer Stromüberschüsse erwirtschaftet, also eine optimal dimensionierte und ausgerichtete Anlage auf dem Dach hat, kann sich aber auch im Winter meist über ausreichend PV-Strom freuen. 

Strahlung hängt von Region und Jahreszeit ab

Die sogenannte Globalstrahlung bezeichnet die solare Strahlung, die tatsächlich auf der Erdoberfläche ankommt. Die tatsächliche Energie aus dem Weltraum wird von der Atmosphäre gefiltert und ein Teil auch durch Reflexionen ins All zurückgestrahlt. Bekannt ist beispielsweise der klimaregulierende Effekt, den die Eismassen an den Polen haben. Aber nicht nur Eis, sondern auch Wolken reflektieren Teile der Strahlung aus dem All.

Gemessen wird die auf der Erdoberfläche oder der Photovoltaikanlage ankommende Strahlung in Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m2). Die Strahlung unterscheidet sich natürlich je nach Region und Jahreszeit. Im Januar beträgt die Strahlung bei Stuttgart rund 24 kWh/m2, im August sind es an gleicher Stelle fast 200 kWh/m2. Im Durchschnitt kann man in Deutschland übers Jahr verteilt etwa 900 bis 1200 kWh/m2 messen.

Stromausbeute im Winter 

Je nach Berechnung stammt immerhin ein Viertel davon aus den dunkeln Wintermonaten. Selbst mit diesen geringen Strahlungswerten kann eine entsprechend dimensionierte PV-Anlage noch genügend Strom erzeugen, der für einen Dreipersonenhaushalt ausreichen würde. Eventuell muss im Winter etwas Strom hinzugekauft werden, um Stromspitzen abzufangen. In den Sommermonaten werden dafür dann meist Überschüsse erzielt, die ins Stromnetz eingespeist werden können. Idealerweise halten sich Defizite und Überschüsse aufs Jahr berechnet die Waage.  

Damit die Ausbeute im Winter möglichst gut genutzt wird, sollten die Hausbewohnerinnen und -bewohner allerdings ihr Verhalten anpassen. Unnütze Stromverbraucher sollten konsequent ausgeschaltet und stromhungrige Haushaltsgeräte in den Stunden genutzt werden, wenn der meiste Strom produziert wird, also meist in der Mittagszeit. Um die Zyklen von Stromerzeugung und Stromverbrauch zu entkoppeln lohnen sich insbesondere im Winter Batteriespeicher, die den Strom für eine spätere Nutzung sichern.  Quelle: Immobilienscout

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